Die Diskussion um das Museum Sander auf der Mathildenhöhe rangiert seit Monaten ganz vorne, was die „heißen“ Themen im lokalen Geschehen unserer Stadt anbelangt. Es herrschen Angst und Sorge, dass mit dem Museumsneubau auf dem „heiligen Darmstädter Hügel“ ein städtebaulicher Fehler historischen Ausmaßes getätigt wird, und der Denkmalschutz sogar damit einverstanden ist. So die Befürchtung der Bürgerinitiative „SOS Mathildenhöhe“.
Wir bestiegen den benachbarten Fünffingerturm, dessen Mittelfinger hoch oben über der Stadt so ganz generell frech Paroli bietet. Wir schauten von dort oben hinab und suchten nach den „Wutbürgern“, den Empörten und Betroffenen der Stadt, und lauschten ihren Hilferufen ob der drohenden architektonischen Verunstaltungen.
Darmstädter Fragwürdigkeiten
Durch die „P-rille“ sahen wir aber noch viel mehr: An zahlreichen anderen prominenten Stellen Darmstadts wuchern Gebäude, die architektonische Fragezeichen aufwerfen und durchaus nicht „alternativlos“ waren. Angesichts mancher Bausünde muss sich das P ernsthaft fragen, wo hier das Wutbürgertum war. Wieso gab es hier keine Bürgerinitiativen? Oder warum wurden sie nicht erhört oder gar kreative Wettbewerbe, die es zu so manchem der Bauprojekte gab, missachtet?
„Abwrackprämie“ war das Wort des Jahres 2009. Vielleicht wäre „Abrissprämie“ in diesem Jahr ein Thema. Wenn nicht für die Gesellschaft für deutsche Sprache, dann zumindest für die Wahlprogramme der aktuellen Oberbürgermeisterkandidaten. Im Folgenden haben wir einige dieser Fragwürdigkeiten (und eine vertane Chance) abgelichtet …