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Foto: Todd Jorgensen

Zeitpionier, Sprachrohr, Anstifter, Initiator („Lebendiger Riegerplatz“).  Armin Schumacher ist – über Martinsviertel-grenzen hinaus –  in Darmstadt bekannt wie ein bunter Hund.

Im April letzten Jahres wurde ihm die Ehrenurkunde für verdiente Bürgerinnen und Bürger verliehen. Ausgezeichnet  werden Bürger, die sich auf sozialem, kirchlichem, kulturellem, sportlichem oder politischem Gebiet in hohem Maße um unsere Stadt und das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Und das hat Armin Schumacher definitiv!

1984 kam er, des Studiums willen, nach Darmstadt. Zugezogen, fand er im beschaulichen  Martinsviertel ein Zuhause. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Hier geblieben im Quartier, mit Leib und Seele Martinsviertler, denkt er gerne an die Zeit zurück, als er hier Fuß fasste und etwas bewegen wollte.

Bei einer Projekt-Arbeit während des Studiums an der TU, Fachbereich Architektur, erarbeiteten er und seine Kommilitonin Andrea Dung ein Konzept zur Umgestaltung des Riegerplatzes. Ein zentraler Punkt im Viertel sollte geschaffen werden. Der Riegerplatz als Treffpunkt für alle Anwohner. Bis dato nur als Parkplatz genutzt, wollten sie mit diesem Projekt aufzeigen, wie Öffentlicher Raum zurückgewonnen werden kann. Was bis zum Studienabschluss nur Theorie war und als Analyse auf einem Faltblatt geplant war, sollte bereits ein Jahr später, 1995, Realität werden.

Armin Schumacher gründete gemeinsam mit anderen Anwohnern die „Initiative lebendiger Riegerplatz“. Durch eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung der Stadt Darmstadt konnte die Initiative ihr Konzept vorstellen. Die anfängliche Skepsis von vielen Seiten schwenkte schnell in Zustimmung um. Der Mann konnte innerhalb weniger Minuten überzeugen. Der Riegerplatz wird Quartiersplatz, beschlossene Sache.

Bereits ein paar Monate später fasste der Magistrat den Beschluss, ein Drittel des Parkplatzes zu Gunsten bürgerschaftlicher Nutzung freizuräumen. Dies war der Beginn der prozesshaften Planung. Die freie Fläche und andere Teile des Areals, sollten Stück für Stück erobert werden. „Nicht nur der Platz war wichtig, sondern auch seine Belebung“, erklärt Schumacher. Aktionen wurden geplant: 1995 fand das erste Riegerplatzfest statt, später auch Bauernmarkt, Flohmarkt, 1. Mai-Demo, erster Ökumenischer Gottesdienst, Open-Air-Filmvorstellungen -und natürlich die Martinskerb, die wieder zurückkehrte. Durch Aktionen vorgelebt, etablierte sich der Platz sehr schnell und ist heute mehr denn je Treffpunkt für Jung und Alt. Danke Armin, danke Initiative, danke Gemeinschaftswerk!