Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Für mehr Realität in Kochrezepten: Während Ihr in den letzten Wochen Sauerteig gezüchtet habt, standen wir Mittag für Mittag für Mittag mit einem zappelnden Einjährigen im Arm und einem babbelnden Vierjährigen im Ohr in der Küche. Scheiße, was kochen wir heute? Schnell muss es gehen, wenigstens bisschen gesund muss es sein, aber bloß nicht zu fancyhautecuisine, damit’s auch den kleinen Feinschmeckern schmeckt.

 

Iss was! – Dreierlei Pfannelloni

Dauert so lang wie: zwei Sendungen mit der Maus

Sieht aus wie: Cannelloni, krass rangezoomt

Am besten mit: der ganzen Familia

Nebenwirkungen: „Aber das Grüne ess‘ ich nicht”

Kostet so viel wie: Corona-Familien-Wocheneinkauf, sauber geteilt durch sieben

Für etwa 4 Personen

Pfannkuchen:

300 g Vollkorn-Dinkelmehl

400 ml Pflanzenmilch

200 ml Mineralwasser

1/2 Päckchen Backpulver

1 Prise Salz

Spinat-Füllung:

3 große Handvoll frischer Spinat

½ Zucchini

1 sehr kleine Zwiebel

1 Zehe Knoblauch

1 Packung Trakaya-Käse (Hälfte für Füllung, Hälfte zum Gratinieren)

2 EL gehackte Mandeln

2 EL gehackte Haselnüsse

Salz, Pfeffer, Muskat

Spargel-Füllung:

1/2 Bund Grüner Spargel

10 Cocktailtomaten

Saft einer halben Limette

1 Zehe Knoblauch

1 kleine Zwiebel

5 EL Balsamico

Zucker

Salz, Pfeffer

Tomaten-Füllung:

1 Dose gestückelte Tomaten

½ Zucchini

3 EL Mais

1 kleine Zwiebel

1 Zehe Knoblauch

Salz, Pfeffer, Thymian, Oregano, Basilikum

Zum Gratinieren:

1 Kugel Mozzarella und der Rest vom Trakaya-Käse

 

Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Real Talk, Part I: Was an einem gewöhnlichen Homeoffice-Tag gegangen wäre: Pfannkuchen. Was nicht gegangen wäre: ein gefülltes und überbackenes Pfannkuchen-Dreierlei. Aber gut, wenn das Lieblingsstadtmagazin nach einem neuen „Iss was!“ fragt, geht das eben. Und so geht’s los:

Für die Pfannkuchen nehmt Ihr 300 Gramm Vollkorn-Dinkelmehl (Ihr wisst: gesund!) und verrührt es mit 0,4 Liter Pflanzenmilch (Hafer, Mandel, Soja, egal), einem halben Päckchen Backpulver und einer Prise Salz. Bevor Ihr das Mineralwasser hinzufügt und erneut rührt, muss der Teig ein bisschen ruhen. Gebt ihm so lange, wie Ihr für die Füllungen braucht.

Für die Spinat-Füllung nehmt Ihr – fein gehackt – eine kleine Zwiebel und eine große Knoblauchzehe und schwitzt die samt der halben klein gewürfelten Zucchini an. Ihr gebt drei Basketballer-Hände gründlich gewaschenen frischen Spinat (alternativ: TK) dazu und würzt mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss. Wenn der Spinat zerfallen ist, alles abkühlen lassen und gehackte Mandeln und Haselnüsse sowie den halben gewürfelten Trakaya-Käse unterheben.

Für die Spargel-Füllung schneidet Ihr grünen Spargel in etwa zwei Zentimeter lange Stücke, halbiert die Cocktailtomaten, hackt eine kleine Zwiebel und eine große Knoblauchzehe und bratet alles scharf an. Gebt zwei Teelöffel Zucker dazu, löscht mit Balsamico ab und lasst den ganzen Spaß ein bisschen reduzieren. Abgeschmeckt wird mit Salz, Pfeffer und Limettensaft.

 

Foto: Anna Groos + Tobias Reitz
Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Real Talk, Part II: Für die dritte Füllung dürft Ihr Euch gerne etwas Kreativeres einfallen lassen. Wer aber (wie wir) Kinder hat, weiß: Die Welt darf gerne grün sein – aber bloß nicht auf dem Teller. Wer auf die kinderfreundliche Variante zurückgreifen mag: Zwiebel und Knoblauch anschwitzen, klein gewürfelte Zucchini reinmogeln (ohne grüne Schale fällt die nicht auf!) und Tomatenmatsch, Mais und Gewürze dazu.

 

Foto: Anna Groos + Tobias Reitz
Foto: Anna Groos + Tobias Reitz

Alles beiseite stellen und zurück zum Pfannkuchenteig. Ihr nehmt eine Pfanne mit etwas Öl oder wie wir das meistgenutzte Küchengerät, den Crêpes-Bräter, und backt acht bis neun lecker dünne Pfannkuchen. Mit jeder der drei Füllungen belegt Ihr jeweils zwei bis drei Pfannkuchen, rollt sie zusammen und lasst sie nebeneinander in einer eingefetteten Auflaufform schmusen. Mozzarella und den restlichen Trakaya-Käse drüberstreuen und dann geht’s in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen, bis der Käse geschmolzen und die Pfannkuchen leicht knusprig sind.

Real Talk, Part III: An einem normalen Corona-Homeoffice-Tag hätten wir wahrscheinlich Schokocreme auf die Pfannkuchen geschmiert. Für mehr Realität in Kochrezepten und auch mal Soul Food statt Slow Food. Guten Appetit!

Foto: Anna Groos + Tobias Reitz
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