Die Band betritt den Perserteppich, eine Stimme raunt, Instrumente klingen und das Publikum lümmelt auf einem, durch Decken und Kissen semikomfortablen, aber doch behaglichen Boden. Hier und da bewegt sich jemand mit einer Kamera. Eine Tonaufnahme läuft mit, um das Geschehende festzuhalten, es zu konservieren und so nachfolgend für jeden online zugänglich zu machen. Wo das Ganze? Irgendwo in Darmstadt, aber vor allem da, wo man keine handgemachte Musik erahnen würde.
So oder so ähnlich sieht eine Hidden Stage, organisiert von dem zugezogenen Darmstädter Team der Five Finger Sessions, aus. Die Gruppe besteht aus aktuell sieben aktiven Mitgliedern in den Zwanzigern, die sich – privat bis beruflich – in den Bereichen Sound, Video, Kommunikation, Design und Foto austoben. Ob im Studium an der Hochschule Darmstadt oder bereits im Berufsalltag: Gemeinsam organisiert das kleine Kollektiv nun schon seit einem Jahr sowohl aufwendig arrangierte Sessions als auch kleine und große Konzerte mit Künstlern, denen die Five Finger Sessions eine Bühne geben möchten. Immer mit dem emsigen Anspruch, qualitativ hochwertige Produktionen zu fertigen. Dabei springt auch schon mal die ein oder andere Neuveröffentlichung raus.
Von der Schnapsidee zum gelungenen Konzept
Entstanden ist das ehrenamtliche Projekt „wie die meisten guten oder schlechten Ideen in der Krone“, erinnern sich die Macher. „Wir wollten schon immer mal Sessions machen, die gut klingen.“ Aus der geteilten Affinität zur Musik und einer Schnapsidee wurde ein Konzept: die erste Session im Juli 2017 mit der Künstlerin Junes OD im Vortex Garten, danach ein gelungenes großes Auftaktkonzert, bei dem das Boulderhaus Darmstadt in einen Schauplatz für Juampi, Stefan Seib-Melk, Junes OD und Flourishless verwandelt wurde, sowie weitere Sessions in der Limo Lounge, auf der Rosenhöhe oder im TIP (Theater im Pädagog). Die Mädels und Jungs von den Five Finger Sessions verfolgen das Ziel, Darmstadt in der kulturellen Außen- und Innenwirkung zu stärken. Nicht zuletzt um das ein oder andere Vorurteil, dass in Darmstadt nichts geht, zu widerlegen.
Nähe, ungewöhnliche Locations und gute Musik
Vor allem der Austausch zwischen Zuhörenden und Tonkünstlern steht im Mittelpunkt ihrer Vision. „Gerade das Auf-einer-Ebene-Sein an einem besonderen Ort“ soll dazu anregen und beibehalten werden: Nie stehen Künstler oder Band auf einem Podest, sondern immer auf Augenhöhe und ganz nah am Publikum. Die Atmosphäre macht’s! Deshalb sucht das Team nicht nur nach Musikern, sondern immer auch nach ungewöhnlichen Locations, die zu den ausgewählten Künstlern und der Stimmung der Songs passen. Für den perfekten Dreh – gut ausgeleuchtet, ausdrucksstarkes Bild, klarer Ton – werden dann auch gerne einmal Nachtschichten, kalte Finger, ein knurrender Magen und viel Improvisation in Kauf genommen.
Zu sehen sind die Sessions und Mitschnitte der Konzerte – gespickt mit Künstlervorstellungen – auf dem Youtube-Kanal des Five-Finger-Kollektivs. Live könnt Ihr dem Charme der nächsten „Hidden Stage“ am 17. November erliegen.
Hidden Infos
Wenn es Euch nach aktuellen Infos – unter anderem zur Hidden Stage am Sa, 17.11. – dürstet und Ihr über die nächsten Veröffentlichungen und Termine Bescheid wissen wollt, checkt die Online-Präsenz der Five Finger Sessions:
www.facebook.com/FiveFingerSessions