Es wird wirklich versucht, ihn einem zu vermiesen – den Fußballsport, welchen man auf Vereinsebene betrieb, im Fernsehen bestaunt sowie live da und dort noch liebt. Ihn vorbehaltlos zu schätzen, das ist lang vorbei. Lassen wir den Stadionbesuch mal außen vor, mit all seinen neuen Reizen wie CNN, Nabu, nein, wie heißt er noch rasch, ach ja, VAR und der allgemeinen Vereinheitlichung der Vereine. Und auch die übermäßige Vermarktung selbiger und ihrer Spiele.
Ich möchte hier gerne mal kundtun, dass – abgesehen davon, dass der Weltverband FIFA ein korrupter Haufen unter der Ägide eines Größenwahnsinnigen ist, – es sich mir nicht erschließt, warum denn bitte immer noch fünfmal gewechselt werden darf.
Weil 2021 viele Profis ermüdet aus der Coronazeit kamen, wurde diese Regel eingeführt. Ich will ja nichts sagen, aber das hätte man ja irgendwann aus sportlicher Sicht zurücknehmen müssen. Ab 2022 war dann doch wohl wieder Alltag für die Aktiven. Über alles und jedes in diesem Sport regen sich die Leute auf, aber diese, wenn nicht himmelschreiende, so doch sportlich große Ungerechtigkeit wird selten angeprangert. Ich prangere sie an.
Diese Regeländerung bevorzugt doch logischerweise Vereine mit stärkeren Kadern. Nimm eine Mannschaft mit 16 Honks und eine mit 16 Superkloppern – wer profitiert da mehr? Doch wohl nicht die Honks, weil sie irgendwann im Eimer sind und sich die Hälfte der Feldspieler auswechseln lassen kann. Sondern die, in welcher sich, wer auch immer gegen den Ball tritt, nun anstatt irgendwann platt zu sein, seine sonstigen 80 Minuten in nur eine Halbzeit reinhauen kann. Dann wird der nächste Bringer eingewechselt und weiter geht es volle Pulle.
Zudem greift der Rekonvaleszenten-Bonus sowieso nur, weil die Spielpläne zum Bersten gefüllt werden, und die sportreibenden Angestellten mit Mitte zwanzig dadurch bereits mehr Spiele auf dem Buckel haben als Ede Westenberger, kurz bevor er seine Fußballschuhe in unseren Bölle-Katakomben an einen Nagel hing, welcher hoffentlich heute noch irgendwo in einer Schatulle im Vereins-Safe trocken verwahrt wird. Dann müssen es nun mal weniger Spiele werden. Was wohl eher utopisch ist.
Die Abseitskamera zu schärfen und eine Linie zu kalibrieren, ist zwar komplett nervig, aber wenigstens fair. Fünf Auswechslungen statt drei hingegen, begünstigen immer den Verein mit der größeren Anzahl an fitten und im Spielsinne wertvolleren Aktiven. Also, ich find’s doof, aber ansonsten wohl keiner. Vielleicht hat aber auch so manche und mancher gar nicht darüber nachgedacht. Vielleicht muss man das auch nicht, weil sowieso eigentlich alles andere wichtiger ist als Fußball – außer den anderen Sportarten. Und in anderen Sportarten gab es in der Vergangenheit schon Regeländerungen, gegen die die Fünf-statt-drei-Nummer eine Lachplatte ist. Hallo Volleyball, nimm das Tischtennis. Vielleicht habe aber einfach ich nicht recht – was es mir dann aber auch wäre.