Foto: Jan Ehlers

Ich liebe diese Stadt, das steht außer Frage. Nicht zu klein, nicht zu groß ist sie. Nicht zu asso, nicht zu posh, gut gelegen und ohne Überflutungsprobleme. Doch es gibt einen Faktor, der mich wirklich nervt und wegen dem ich mir doch wünschen würde, es würde etwas mehr Chicago, Berlin oder Groß-Gerau in ihr stecken.

Wo doch jeder weiß, meint man, dass es die Umwelt zu schützen gilt wie das eigene Kind (okay, 9 Prozent der Darmstädter sehen das anders). Dennoch verhalten sich Teile der Kraftfahrzeugfahrer so scheiße, dass es zum Aus-der-Haut-Fahren ist. Und das hat nichts mit den früher gerne getätigten Vorurteilen über das Fahrvermögen der Fahrer von Fahrzeugen mit dem Kennzeichen DI, OF oder ERB (eigentlich alle rings um einen selbst herum benutzen Nicht-DA-Kennzeichen) zu tun. Es sind Darmstädter. Aber nun mal schlechte! Egomanische Eierköpfe ohne Skrupel und Gewissen, das sind sie. Doch warum?

Folgendes: Ich arbeite in Sichtweite eines Döner- und Pizza-Imbiss, und schon immer halten Autos von ihm gegenüber, damit jemand sich dort etwas zu essen holen kann. Schon immer dauerte dies ein Weilchen, war aber egal. Was nicht egal ist: Jetzt lassen sie die Motoren dabei laufen! Manchmal bleibt eine weitere Person im Auto sitzen, Fahrer oder Beifahrer, meist aber steigt der einzige Insasse einfach aus, lässt fröhlich die Karre laufen und stellt sich als Zweiter zum Bestellen an. Ich empfinde ein solches Verhalten als den Gipfel der Unverschämtheit. Hier kommt nun mein Verweis aus der Einleitung ins Spiel: Wie lange würde in einer Metropole, oder in einer weniger sicher beleumundeten Stadt als unserer, das Auto wohl dort, leer, mit laufendem Motor, ungeklaut stehen bleiben? Da kann man schon mal einen lustigen Film im Kopf ablaufen lassen. Einen unmoralischen Streifen für die Kurzfilmabende in Weiterstadt. Und ja, das Festival im Kopf hat mir Spaß gemacht, vor allem die Stelle, als der Böse vom Schurken eins ausgewischt bekommen hat.