Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

„MB präsentiert“, hieß es früher – und der Junge schlug auf den Gong. Im Werbefernsehen. In den 70ern und 80ern. Lange schon habe ich ihn nicht mehr gesehen. Und neulich mal wieder an ihn gedacht. Wie ich mich immer gefreut hatte, denn er kündigte die tollsten Spiele an.

Jetzt erfuhr ich, dass MB schon vor zig Jahren von der Firma Hasbro (der „Radeberger-Gruppe“ unter den Plastikspiele-Herstellern) übernommen wurde. Ob der Junge mit dem Gong sich das gefallen lassen kann und sollte? Vielleicht wäre das Stoff für einen Film. Ein Roadmovie, in welchem sich der Gongjunge, vielleicht unterstützt durch die Darmstädter Gongfrau, auf die Suche nach dem Gong macht. Wer könnte den Gongjungen spielen, und sollte dieser gealtert sein oder nicht?

Gedreht wird von mir aus auf 16 Millimeter Celluloid. Alles außer dem Betamax-Look der alten Glatzeder-„Tatorte“ könnte ich mir vorstellen.

Ausgelutscht ist die MB-Idee keineswegs, meine Internet-Recherche brachte lediglich einen Spiele-Blog, welcher den Verlust des Gongs betrauert, an die Oberfläche. Ich würde aber nicht den Gong, sondern seinen Spieler in den Mittelpunkt stellen. Auch nicht die Spiele, das wird Hasbro schon noch selbst übernehmen, mit „Senso“, „Vier gewinnt“ und „Twister“ opulent eingebaut. Leute schießen mit „Nerf“-Spielzeugwaffen aufeinander. An Flottenmanöver möchte ich gar nicht denken. In den „Transformers“-Filmen haben sie ja auch die Hände im Spiel.

Will ich aber denn wirklich einen Film drehen, in welchem der Hauptdarsteller – ich denke an Robert Stadlober, Tommi Ohrner wäre mir einfach zu alt und schlecht, seinen Vater könnte Pierre Franckh spielen – durch Amerika roadmoviet, um den Gong zu suchen? Nein, bei mir fahren sie nach Neu-Isenburg, dem Sitz von Hasbro BRD, und danach nach Soest, dem ehemaligen Firmensitz. Dort auch nicht fündig werdend könnten sie nach allerlei lustigen und kuriosen Irrungen und Wirrungen schließlich im Spielzeugmuseum in Nürnberg landen, sich des Gongs bemächtigen und zu dritt, der MB-Jugendarsteller, sein Vater – doch nicht Pierre Franckh, der ist raus, weil mir doch mittlerweile etwas zu weird, nehmen wir Herbert Hermann – und die Gongfrau, für einen mir noch nicht eingefallen Schlussclou sorgen. Kurze Wege, kurzer Film. Erster Preis beim Festival des verspielten Films 2027. … Okay, Zweiter, „Return of Flottenmanöver – umgesteckt“ wird nicht zu schlagen sein.