Foto: Jan Ehlers

Eisprinzessin

Die „Eisprinzessin“ versüßt das Verweilen am Johannesplatz – trotz schwierigem Start. Kurz nach Eröffnung mussten Sherine Krist und Eduard Haque die Türen coronabedingt schließen. Viel Zuspruch habe man in dieser Zeit erfahren, erzählt Sherine, die auf 20 Jahre Gastronomieerfahrung im Dienst von „Da Carlo“ zurückblickt – zuletzt als Filialleiterin. „Voller Tatendrang“ konnte Ende April endlich losgelegt werden. „Wir leben seit Jahrzehnten im Viertel. Schon immer wollten wir genau hier eine Eisdiele eröffnen“, erklärt Eduard als Verantwortlicher fürs Finanzielle. Zu den Kunden gebe es daher ein sehr persönliches Verhältnis. So gibt’s nicht nur Leckeres zum Schlecken, sondern immer auch „ein offenes Ohr“. Serviert wird Eis aus der Herstellung von Sherines ehemaligem Arbeitgeber. „Die Qualität stimmt einfach!“ 20 Sorten sind im Angebot, darunter wechselnde Variationen. Auch auf Kundenwunsch. Ebenfalls auf der Karte: Opulentes. „Sehr beliebt ist der Erdbeerbecher mit Früchten direkt vom Feld“, weiß das Duo, das über Instagram gerne Aktionsbecher ankündigt. Zum Beispiel: eine Pina-Colada-Variation mit frischer Ananas und Kokosflocken. Auch wenn derzeit alles sehr turbulent sei, reichen die Pläne bereits in den Winter. Keinesfalls soll der Laden dann komplett schließen. Eduard überlegt: „Vielleicht gibt’s dann einen Suppenverkauf …“ Doch jetzt ist erst mal Sommer – und Zeit für Spaghettieis & Co.! (mn)

Wilhelm-Leuschner-Straße 22 | Johannesviertel | instagram.com/eisprinzessin_darmstadt

 

Foto: Jan Ehlers

Blumen Scherz

Während der vierwöchigen Schließung wegen der Corona-Maßnahmen konnte sie schon mal testen, ob das wohl klappen könnte: Gerda M. Scherz, die gute Seele aus dem Blumenladen im Woogsviertel, hat ihr Geschäft dann zum 31. Mai endgültig geschlossen und bietet ihren floristischen Service ab sofort nur noch online oder nach telefonischer Bestellung an. Nach 29 Jahren mit eigenem Laden, davon 21 in der Roßdörfer Straße, ist ihr der Entschluss nicht leicht gefallen – denn gerade der persönliche Kontakt zu den Kund*innen war ihr besonders wichtig: „Man bekommt direkt ein Feedback auf seine Arbeit – und Blumen lösen bei den Menschen ohnehin positive Gefühle aus“, erzählt sie. „Aber man muss mit der Zeit gehen. Die Jugend kauft anders als meine bisherige Stammkundschaft.“ Die positiven Gefühle hofft sie trotzdem auch weiterhin durch ihre Sträuße und Gestecke auslösen zu können: Unter anderem durch einen Abo-Service, der sich für alle anbietet, die regelmäßig Geburtstage, Muttertag & Co. vergessen. Außerdem bietet die sympathische Floristin auch Beratung und Pflege für Pflanzen im Eigenheim oder in Unternehmensräumen an. (lm)

Ehemals: Roßdörfer Straße 50, Woogsviertel | jetzt nur noch online: blumen-scherz.de

 

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Buchhandlung Lesezeichen

Iris Massuthe hängt ihren Job an den Nagel. 16 Jahre nach der Eröffnung freut sich die Gründerin der Buchhandlung Lesezeichen auf ihren „Einstieg in den Ausstieg“ – und aufs Ungewisse. Ein Gefühl, dass sie an den Start ihrer Selbstständigkeit denken lässt: „Damals wusste ich auch nicht, was kommt“, erinnert sich die ehemalige Mitarbeiterin eines Verlags, die jetzt, mit Mitte 50, ihre Prioritäten neu setzen will – ohne konkrete Pläne zu haben. „Ich möchte im Leben noch mal etwas Anderes tun. Gerne etwas mit den Händen. Vielleicht schlummert ja eine Handwerkerin in mir?“ Klingt reizvoll! Gleichzeitig sei sie gespannt, Antworten auf die Frage, was ihr Leben lebenswert mache, neu zu denken: Ein frischer Blick auf Familie, Freunde, Sport, Arbeit und Kreativität. Abgezeichnet hat sich dieser Prozess bereits vor vier Jahren. Der Einstieg von Geschäftspartnerin Britta Karadzole in die Buchhandlung, die Gründung der gemeinsamen GbR, ebnete die Perspektive für den Rückzug: „Ich bin stolz auf das, was wir aufgebaut haben. Dass ich überhaupt loslassen kann, ist nur möglich, weil Britta weitermacht.“ Die literarische wie menschliche Kompetenz im Lesezeichen bleibt also bestehen, während Iris Massuthe sich freut, jetzt auch mal ein Buch „rein privat“ lesen zu können. (mn)

Heinheimer Straße 82, Martinsviertel | genialokal.de/buchhandlung/darmstadt/lesezeichen-darmstadt

 

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Trattoria Lucana

Lukanien ist eine historische Landschaft im Süden Italiens, im dritten Jahrhundert vor Christi benannt nach dem Volk der Lukaner. Ganz so lange ist es nicht her, dass die schnuckelige Trattoria Lucana im Martinsviertel eröffnet hat. Aber immerhin mehr als fünf Jahre. Was für diese Rubrik hier eine ewige Ewigkeit ist. Asche auf mein Haupt! Denn es musste Corona unser Leben vereinnahmen, bis ich endlich dazu kam, mal in Giuseppe David Libonatis familiärem Lokal zu bestellen. Wie in diesen Zeiten üblich zum Abholen. Welche Offenbarung! Signore Libonati kocht einfache traditionelle italienische Gerichte, authentisch und gekonnt, frisch, köstlich. Der Fischsalat (Muscheln. Meeresfrüchte, Oktopus) mit Fenchel, Karotten, Staudensellerie, Kapernäpfeln, Knoblauch und Petersilie … zum Reinknien. Pasta alla nonna … wie von der Omma! Pizza: hauchdünn, mit Blasen schlagendem Rand und mit genau dem richtigen Verhältnis von Tomatensoße und aromatischem Käse, knackig belegt (Tipp für Carnivoren: die „Contadino“ mit Salami, Zwiebeln und Pancetta). Auch für Vegetarier bietet die Karte erfreulich viel, von der Gemüsesuppe über allein fünf Pastavarianten bis zur Veggie-Pizza. Zu den abgeholten Gerichten gab’s ein Überraschungs-Dolce gratis dazu. Ultra simpatico! (ct)

Barkhausstraße 57/Ecke Schuknechtstraße, Martinsviertel | lucana.de

 

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Yoga Wacker Fabrik

Alles schon fertig eingerichtet – und doch musste Inhaberin Hannah Bürckstümmer die Eröffnung ihres Yoga-Studios in der Wacker Fabrik zweimal verschieben. Jetzt kann es ab dem 02. Juni mit gemütlichem Kennenlernen und Welcome-Yoga-Kursen endlich losgehen! In dem lichtdurchfluteten Raum unter braunen Holzbalken und auf blauen Matten bieten Hannah und ihr Kollege Florian Preis traditionelles Hatha Yinyasa Yoga für Anfänger und Fortgeschrittene an. Die Grundausbildung schlossen sie 2016 zusammen ab und waren bisher bei „Youga“ in Darmstadt aktiv. Nun möchten sie durch die Mischung aus Flow-Sequenzen und statischen Haltungen das Yoga für jeden zugänglich machen: „Wir können uns beispielsweise auf Knieprobleme einstellen und den Menschen dennoch die vollen Effekte des Yogas näherbringen“, erklärt Hannah. Ihre Fokussierung liegt neben der richtigen Atmung auf der Zusammenführung von Körper und Geist. Darüber hinaus gibt es montags einen Anfängerkurs auf Englisch, zweimal monatlich ist ein Spendenkurs für die Nachbarn in der Umgebung geplant. Und nach allen Yoga-Stunden lädt die gemütliche Couchecke zum Teetrinken und Quatschen ein. (rina)

Ober-Ramstädter Straße 96 (Gebäude D), Mühltal | yogawackerfabrik.de

 

Weitere Neuigkeiten aus Darmstadts Einzelhandel und Gastronomie:

Den stylischen Modeladen der Gasoline Brothers mit Workers- und Bikers-Attitüde gibt es leider schon länger nicht mehr. Nun ist in das Ladengeschäft in der Pallaswiesenstraße 145 – eher nüchtern-technisch eingerichtet – Autoteile Rhein Main eingezogen.

Die Kelterei Krämer hat sich von Benedikt Kuhn, dem Gründer und Designer der Marke Bembel With Care getrennt, nachdem dieser auf seinem Instagram-Account („Apfelweinbaron“) am Jahrestag der Befreiung durch die Alliierten behauptete, der 08. Mai sei „kein Tag der Befreiung“. Es folgten ein Shitstorm, der Kuhns politischen Rechtsdrall noch deutlicher nachwies, und die Entlassung. Kuhn verdiene nun keinen Cent mehr an der Marke, betont die Kelterei.

Stempelspezialist Feuerpeil hat sein Geschäft in der Liebfrauenstraße 50 zum 31. Mai geschlossen. Die Gravurabteilung ist bereits seit Februar 2020 Geschichte. Ihren Kunden empfiehlt Inhaberin Andrea Wittmann die Gravierwerkstatt Heinz Bitsch in Lautertal-Schannenbach für Gravur-Aufträge sowie Stempel Malter & Klein in Rodgau-Jügesheim als Zulieferer von Stempeln.

Im ehemaligen Restaurant „coa“ in der Wilhelminenpassage eröffnet bald Green Thai – Fresh Thai Kitchen – wie die Montage eines neues Schriftzugs Mitte Mai verriet.

Dunkle (Shisha-)Bar am Fuße der Mathildenhöhe war gestern, in Kürze eröffnet im Erdgeschoss der Pützerstraße 4 das freundliche Café Mokka Mathilda – Kaffee und Kuchen. Der Umbau ist auf der Zielgeraden.

Im ganzen Corona-Drama fast untergegangen: Das Rössler Eck hat Anfang März dichtgemacht. Die beiden Betreiber Alex Kloss und Hasan Sungur möchten sich auf ihre anderen beiden Läden, den Ponyhof in der Weststadt und die Römerhalle Dieburg, konzentrieren.

Diese coronesken Zeiten treiben die Digitalisierung des Einzelhandels voran – auch im Kinderbekleidungsgeschäft Sieben Kinder in Eberstadt. Seit Anfang Mai kann auch online unter siebenkinder.com zumeist zertifizierte Bio-Kleidung geshoppt werden – aktuell noch nicht das gesamte Sortiment, das Angebot soll aber peu à peu ausgeweitet werden. Nach wie vor die komplette Auswahl bietet der Laden in der Heidelberger Landstraße 239, der montags bis samstags aktuell nur von 09.30 bis 13 Uhr geöffnet hat.

Der Biosupermarkt Terra Verde auf der Dieburger Straße bietet ab sofort einen Bestell- und Lieferdienst an. Per Mail an lieferserviceda@terraverde.bio oder per Fax, Bestellschein und Details unter terraverde.bio/darmstadt.html. (ct)