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Foto: Jan Ehlers

Es tut sich gerade wieder mal so einiges in der Nachtkultur Darmstadts …

„Achtmalzwölf“ im Weststadtcafé

Eigentlich endete die offizielle Weststadtcafé-Saison Anfang Oktober, Betreiber Boris Cartarius verbringt den Winter im warmen Portugal. Seit drei Jahren aber verlängert sich die Saison in seiner Abwesenheit bis Ende November, weil Anna Chirico und Hanna Weber, unverzichtbare Kräfte im Thekenteam, die Eventreihe “Achtmalzwölf” entwickelten: acht zusätzliche Termine mit jeweils zwölf Stunden Öffnungszeit. „Wir übernehmen das Weststadtcafé für zwei Monate, da alles auf Annas und meine Kappe geht“, sagt Hanna. Die Resonanz auf die letzten beiden Jahre war sehr gut, so dass die beiden auch nichts grundlegend ändern wollen am Konzept: „Wir laden DJs ein, die teils sonst nicht in der Weststadt spielen unter der Saison. Ein bisschen was Neues eben“, erklärt Anna. Auch der Kälte wird getrotzt: „Ofen, Feuertonne und Gasgebläse bringen erst mal Wärme. Der Rest kommt durch die tanzenden Leute“, erzählt Hanna – und Anna ergänzt: „Erst ab Dezember wird es für die Maschinen und Rohre zu kalt. Und wir brauchen auch mal unseren verdienten Winterschlaf.“ Ab Mitte April geht es dann nächstes Jahr wieder samt Boris Cartarius mit der offiziellen Sommersaion los.

www.facebook.com/groups/945477908799476

„Achtmalzwölf“-Events

Come to the Dance: Sa, 29.10. | 22 Uhr

Chez-DJ-Team: Fr, 04.11. | 22 Uhr

Splash Brothers: Fr, 11.11. | 22 Uhr

Thomas Hammann: Sa, 19.11. | 22 Uhr

Achtmalzwölf-Saisonabschluss mit Leo Yamane: Fr, 25.11. | 22 Uhr

 

Künstlerkeller

Alles sah nach einem traurigen Ende des traditionsreichen Künstlerkellers aus. Der im westlichen Teil des Schlosses gelegene und seit 1952 vom Keller-Klub e. V. betriebene Gewölbekeller drohte nach Uneinigkeit zwischen Eigentümer (TU Darmstadt) und Betreiberverein im Rahmen der laufenden Renovierung über Kosten und zukünftige Pacht nicht mehr wieder öffnen zu können. „Unsere Vorstellungen lagen so weit auseinander, dass wir nur noch wenig Hoffnung hatten“, erinnert sich Elke Glenewinkel, Vorsitzende des Vereins. Dann besprachen Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch und TU-Präsident Hans Jürgen Prömel das Problem bei einem ihrer regelmäßigen Treffen – und der Weg zur Weiterexistenz des Künstlerkellers wurde geebnet: Die anfallenden Kosten der Baumaßnahmen (Brandschutz, Entlüftung, neue Bühne, neuer Boden) von rund 100.000 Euro werden zu je einem Drittel von der Stadt, der TU Darmstadt und dem Keller-Klub getragen. Zusätzliche Investitionen für die Küche werden vom Verein bezahlt, soweit sich das finanziell stemmen lässt. Andernfalls würde diese die TU übernehmen und eine erhöhte Pacht berechnen. „Unser Verein hat mehr als 300 Mitglieder, dabei so namhafte wie Helmut Markwort und Bert Rürup. Ich bin sehr optimistisch, dass wir im Rahmen des Vereins die notwendigen Gelder aufbringen können“, glaubt Elke Glenewinkel. Der charmant-urige Flair mit alten Werken Darmstädter Künstler an den Wänden, Holztischen und -stühlen (noch aus der Anfangszeit stammend) soll trotz Renovierung beibehalten werden. Besonders erfreut zeigt sich auch der für die Gastronomie im Künstlerkeller zuständige Sergio Perez und hofft, gen Spätsommer nächsten Jahres hin frisch renoviert und neu motiviert wieder öffnen zu können. Auch wir freuen uns darüber und hoffen auf weitere Jahrzehnte im kreativ-gemütlichen Künstlerkeller.

www.keller-klub.de

 

Galerie Kurzweil

Die Galerie Kurzweil hat seit September eine neue DJ-Reihe namens „Anything goes“ im Programm, bei der als Kontrast zum meist houselastigen Wochenende auch vielen anderen Musik-Genres eine Plattform geboten werden soll. Donnerstags ab 22 Uhr, der Eintritt ist frei. „Es geht dabei mehr um gemütliches Beisammensein als um Tanzzwang“, so Thomas Hammann, der die DJ-Abende koordiniert. DJs dürfen sich also auch mal „ausprobieren“ und unterliegen keinem reinen „Dienstleistungszwang zur dauerhafter Tanzmusik“. „Außerdem haben wir beschlossen, künftig unter dem Motto „Homegrown“ ein paar jüngeren Leuten, die wir selbst gut finden, ein regelmäßiges Forum als DJs zu bieten … Also nicht mehr jede Woche internationale Bookings, sondern der Versuch, die lokale Club-Szene etwas zu stärken.“ Grassroots also. „So haben früher die guten Clubs funktioniert.“

www.galerie-kurzweil.de

 

50 Jahre Schlosskeller

Der Schlosskeller wird sagenhafte 50 Jahre alt: Im November 1966 wurde der Studentenklub innerhalb des Schloss-Areals erstmals geöffnet. Das derzeitige Team befragte daher rund 199 ehemalige Schlosskeller-Mitarbeiter und Stammgäste nach ihren liebsten Veranstaltungen innerhalb des letzten Halbjahrhunderts und bastelte aus den Favoriten ein Programm für die Woche vom 22. bis 26. November. Auf www.p-stadtkultur.de werfen wir in dieser Jubiläums-Woche mit Interviews, Anekdoten und Fotos ebenfalls einen Rückblick auf die lange Historie des „StudentInnenkellers“.

Die „50 Jahre Schlosskeller“-Woche im Überblick:

„Dienstags Disko!“ – mit einer DJ-Playlist aus 50 Jahren Schlosskeller: Di, 22.11. | 20 Uhr | „Eintritt 2 Mark – Eintritt frei in passenden Leggins“

„Liedermachen“ mit dem Darmstädter Singer/Songwriter Tobi Vorwerk (bekannt aus „The Voice of Germany“): Mi, 23.11. | 20.30 Uhr | ?? €

„Basement Grooves – exciting stereo sounds“ mit Simon Dörken („Make Love Disko“): Do, 24.11. | 22 Uhr | 5 €

„20erJahre Party“: ab 21 Uhr Sektempfang, Absinth und Jazzmusik, ab 22 Uhr Elektroswing, Slowbeat & Deephouse: Fr, 25.11. | 21 Uhr | ?? €

„Schlosskeller Allstars“: Sa, 26.11. | 22 Uhr | 5 €

 

Weitere Neuigkeiten aus Darmstadts Nachtleben:

+++ Das legendäre Nachtcafé im Untergeschoss des Carree hat seine Türen nach mehrjähriger Umbaupause wegen Brandschutzmaßnahmen Ende September mit einem regelmäßigen Programm wieder geöffnet. +++ Das Blumen hat innerhalb seiner derzeitigen Homebase, einer ehemaligen Schlosserei in der Hügelstraße, einen neuen Raum samt Bühne speziell für Konzerte umgestaltet. Die Konzert-Crew „Animalistics“, bekannt aus dem Hoffart-Theater, wird dort künftig ihre Konzerte ausrichten. +++ Mullbinde: Nix Neues. +++