Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

In der letzten Ausgabe des P-Magazins erweckte der Titel der Kolumne den Eindruck, Hessen sei für mich das zweit-unbeliebteste Bundesland Deutschlands. Dem ist mitnichten so, im Gegenteil. So war meine Originalüberschrift auch gedacht, aber gemach!

Der eigentliche Titel meines Mai-Textes sollte nämlich „Ungeliebte Bundesländer, Platz 16: Hessen“ heißen – statt dessen machte man absurderweise daraus „Ungeliebte Bundesländer, Teil 2: Hessen“!

Okay, nach „Teil“ 1 im Heft davor kommt, arithmetisch, „Teil 2“. Aber ich wollte ja nicht alle Bundesländer durchgehen, weil es a) zu langwierig wäre und ich b) zu Teilen dieser gar keine Meinung habe, die Artikel füllend wäre. Ich wollte einfach, nachdem ich zuvor meiner Verachtung für Bayern freien Lauf gelassen hatte, meine Liebe zu meinem Heimatbundesland zart durchschimmern lassen, indem ich es auf den letzten Platz der ungeliebten Bundesländer setzte. Dieses war jedoch ein intellektueller Schritt zu weit, denn nach der 1 kommt, logo die 2 und nicht die 16 – na, was hat der dumme Herr Wrede da nicht aufgepasst beim Durchzählen! Das da „Platz“ statt „Teil“ steht, geschenkt!? Nun steh ich da als Hessen-Hasser!

Hätte ich geschrieben, 7 von 10 Tieren in meinem Garten seien Schädlinge, und im nächsten Heft, 8 von 100 Internetcafés röchen schlecht, so hätte man vielleicht auch 80 Prozent draus gemacht, und ich käme diffamierenderweise in kein Internetcafé mehr, dabei kann man dort doch so günstig telefonieren. Da habe ich ja noch Glück, weiterhin innerstädtisch günstig in Handynetze telefonieren zu können, aber es geht ja keiner mehr dran, weil ja nur der Hessen-Hasser anruft. Ich ahnte vorher schon, von den Medien falsch zitiert zu werden, sei unangenehm, jetzt weiß ich, es ist äußerst unangenehm! Nicht auszudenken, wie es armen, fehlzitierten Personen gehen mag, die nicht, wie ich die Möglichkeit haben aufzustehen und zu sagen: „Das habe ich nicht nur so nie gesagt, nein, ich habe es gar andersrum gesagt!“

Dumm ist auch, dass Ihr jetzt niemals niemals erfahren werdet, was ich über den Vogel des Jahres denke, denn ich brauchte die ganze Kolumne, um meinem Unmut Luft zu machen, über etwas, was eigentlich nur ein unglücklicher Fehler beim Übertragen eines Bantamgewicht-leichten Artikels in seine Druckversion gewesen war. Kein Mutwill war im Spiel, Unachtsamkeit vielmehr. Aber Hauptsache, erst mal vorgeprescht… Der Vogel des Jahres ist demnach auch nicht der Umsetzer, sondern die Dohle! Und ich.