Hessentag, eine Erfindung von keine Ahnung wem, Recherche ist meine Sache nicht, aber ich weiß von der Unnötigkeit desselbigen.
Jahr für Jahr, zumeist im nördlichen Teil unseres Bundeslandes – im Süden geht da ja keiner hin – werden Infrastrukturen hochgezogen, welche nach dem einwöchigen Ansturm Hunderttausender zur aufgeplusterten Farce mutieren. Gerne streichen Kleinstädte Fördergelder ein, und die Einwohner ihre Häuser danach an. Man kann seinen Garten, so man möchte, aber auch in Ordnung halten, ohne dies für kurzzeitig Zugereiste zu tun. Ich war die letzten Jahre berufsbedingt einer von diesen externen Freaks, welche fünf Wochen lang das Stadtbild verändern, und ich glaube, Hessentage werden nur dazu benutzt, leerstehenden Kasernen mal wieder etwas Leben einzuhauchen. Mobilmachung mal anders. Vor wenigen Wochen erlebt in Homberg-Efze.
Alsfeld hingegen hat, glaube ich, keine Kasernen – drum wollten sie ihn dann doch nicht ausrichten, den Hessentag 2010. Schade, ich hatte mich schon auf die Hessenschau gefreut, mit vielen Berichten, was denn so abgeht, in einer von Gott vergessenen Stadt, welche nahezu nur aus einer riesigen Besamungsstation für Nutztiere besteht. Aber angeblich haben die Alsfelder sich vorher erst mal die Infrastruktur richten lassen, bevor sie kleinlaut den Rückzug antraten – die Absahnerhändchen abwehrend gehoben, der Stadtsäckel leer.
So ein Hessentag kostet doch nur Geld, da kann mir einer sagen, was er will – und Überschussabrechnungsbelege vorlegen, bis mein Schreibtisch bricht. Wo so viel Geld rausgefeuert wird für eine unnötige Woche voller zumeist schlechter Musik, zugeparkter Kuhweiden, verharnter Vorgärten (beziehungsweise die Vermeidung solcher), da wird ja wohl auch wieder etwas zurückfließen sollen, und da kommen Sie ins Spiel, lieber Leser. Meiden Sie den Hessentag, schauen Sie die Hessenschau und besuchen Sie das Heinerfest, das reicht.