Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Jeder Partygänger kennt diese Situation: Die Stimmung ist gut, es wird getrunken und gelacht und die Musik wummert aus den Boxen. Doch dann – oh Schreck! Totenstille, es kommt kein Ton mehr aus der Anlage. Und so hört man vom ewig maulenden Heiner folgenden Spruch:

„Hehr, die Mussigg hott die Händ’ am Sack, oder was?“

Spätestens nach drei Sekunden der Stille kommt dieser Satz als Ausdruck des Unmutes zu Gehör. Damit beschreibt der Heiner jedoch gleich mehrere Diskrepanzen. Doch der Reihe nach …

Die unfreiwillige Tonpause kann technischen Ursprungs sein, sei es zum Beispiel ein Kabelbruch oder eine Sicherung, die herausgesprungen ist. Oder aber der DJ ist eine Niete, zu betrunken und einfach nicht in der Lage, zwei Musikstücke hintereinander abzuspielen.

Was hat das aber mit den „Händen am Sack“ zu tun? Hier die Erklärung: Als Lehrling (neudeutsch: Azubi) war es geradezu ein Frevel, wenn man vom Ausbilder mit den Händen in den Hosentaschen erwischt wurde, denn das sah man als Zeichen von Faulheit an. Und da Hosentaschen nun mal verdächtig nah an den Genitalien liegen, bezog sich dieser Spruch auf die kurze Distanz der Hände zum Hodensack. Unterschwellig wurden Masturbationspraktiken unterstellt, man spricht in diesem Zusammenhang gerne von „Taschenbillard spielen“.

In Bezug auf die Musik hat der DJ aufgrund mangelnder Kenntnisse der Materie „die Händ‘ am Sack“ – oder er ist zu langsam, um die Lieder möglichst ohne Pause dazwischen abzuspielen. Also ein fauler Hund. Heißt aber nicht, dass jeder DJ ein potenzieller Taschenbillardspieler ist … oder etwa doch?