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Bild: Daniel Wiesen

Im letzten P fragten wir uns bereits: „Welcher Stadtplaner hatte hier eigentlich einen in der ‚Krone‘?“, als er beschloss, neben Darmstadts „Goldener Krone“, dem ältesten Club der Stadt, ein 08/15-Hotel zu planen, welches man bestenfalls in Autobahnnähe oder in Gewerbegebieten erwarten würde und für das die Architekturkritik nicht mal Worte parat hat. Die Tatsache, dass aktuell noch keine Baugenehmigung für den geplanten Hotelbau vorliegt, lässt uns aufatmen und veranlasst die P-Redaktion zum Aufruf an alle architektonisch und kreativ begabten Leser, unser liebevoll gestaltetes Bastel-Set zu nutzen und den wirklich guten Ideen freien Lauf zu lassen …

in Darmstadt herrscht in Sachen „Hotel am Schloss“ Proteststimmung, die sogar so weit geht, dass sich die Fraktionen von Uffbasse, CDU und FDP mal einig sind. Die Web-Seiten der Parteien thematisieren Mitte November an erster Stelle, dass neben der Goldenen Krone das ehemalige Gebäude des „Elektro-Saladin“ abgerissen und an gleicher Stelle ein 120-Bettenhotel mit drei Sternen errichtet werden soll. Der fertige Entwurf ging bereits durch die Presse. Die Bauverein AG präsentierte das Vorhaben selbstsicher, schließlich habe man sich an die entsprechenden Paragraphen des Baugesetzbuches gehalten. heftige Kritik hagelt es seitdem aus allen Ecken: Der Bund Deutscher Architekten (BDA) fordert einen Architekturwettbewerb für ein Gebäude an einer solch exponierten Stelle inmitten der Stadt, neben Marktplatz, Schloss und „Krone“, dem nach dem Feuersturm 1944 einzigen erhaltenen Altstadthaus Darmstadts. Die Betreiber unserer beliebten Rockdiskothek fragen sich, inwiefern Hotelgäste und livekonzerte „Wand an Wand“ überhaupt koexistieren können. Die FDP betont die Notwendigkeit städtebaulicher Qualität für ein solches Hotel. Und Uffbasse kritisiert zudem die Gefahr, zusammen mit dem Gebäude des Elektrofachhandels auch gleich der Goldenen Krone den kulturellen Garaus machen zu wollen. Zum Glück gibt es das Landesamt für Denkmalpflege, welches sich mittlerweile eingeschaltet hat. Der Name ist Programm: „Denk mal (nach).“ Das tun wir …

Hotel und „Goldene Krone“ als Nachbarn?

Ein Bürogebäude steht abends leer – und dem Gedanken der Belebung der Innenstadt eher entgegen. Entstünden dort Wohnungen, so könnten sich die Mieter tatsächlich durch lärm in der „Krone“ gestört fühlen. Vielleicht würde ein zur „Krone“ passendes Hotel und damit einhergehend neue Leute, Kurzbesucher, reisende Studenten, Geschäftsleute und Jugendstil-touris der Innenstadt ja auch gut tun? Gegen laute Musik gibt es Schallschutzfenster und Betonwände. Schließlich hat die Deutsche Bahn AG ja auch nicht ihren Verkehr eingestellt, als die beiden Maritim-Hotels am Hauptbahnhof gebaut wurden. Soll heißen: Ein Hotel an dieser Stelle ist gar keine so schlechte Idee, aber dann doch bitte der Besonderheit des Ortes gerecht werdend – und nicht dem auf einer möglichst günstigen Bauweise beruhenden Renditestreben eines Hotelkettenbetreibers.

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Foto: Jan Ehlers

Das Gebäude soll an einer der wichtigsten Punkte der Innenstadt entstehen, in dessen unmittelbarem Umfeld bereits mit TU-Eingangsportal, Darmstadtium und Neugestaltung von Marktplatz und Haltestelle „Schloss“ in letzter Zeit so ziemlich alles aufpoliert wurde. Es sollte weiterhin als Chance gesehen werden, Darmstadt und vor allem die Innenstadt attraktiver zu machen und sie (auch abends!) zu beleben.

Collage: Jan Ehlers
Collage: Jan Ehlers

Deshalb ruft das P-Magazin einen inoffiziellen Architekturwettbewerb zur Neugestaltung der „Krone“-nachbarschaft aus. Die Leser sollen gemeinsam mit uns das wagen, was der Architekt des Bauvereins nicht geschafft hat: einen inspirierten Entwurf für das Objekt „Saladin“. Es muss nicht unbedingt ein Hotel sein, es muss nur „P … wie passen“ – und es sollte dem ganzen Gebäude-Ensemble die Krone aufsetzen.

Mach mit beim inoffiziellen Architekturwettbewerb!

So geht’s: Die Silhouette auf der nächsten Seite wie markiert ausschneiden, knicken und mittels der Klebestreifen entlang der roten Projektionslinie auf den Plan aufkleben – fertig ist das städtebauliche Umgebungsmodell!

Ab jetzt sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!