Über die letzten Monate haben wir Euch immer wieder an unsere liebsten Orte des gepflegten Kaffee-Genusses entführt. Jetzt, wo die Temperaturen wieder steigen und die Sonnenstunden zunehmen, ist uns aufgefallen: Ein paar unserer Favoriten hatten wir dabei total unterschlagen! Sie zeichnen sich besonders durch eine Gemeinsamkeit aus: Man kann hier so richtig schön draußen sitzen und in die Sonne blinzeln, während man Kaffee, Kuchen und Kokolores genießt. Wir präsentieren daher pünktlich zum Wonnemonat Mai: die nettesten „Schön-draußen-sitz-Cafés“ Darmstadts.

Foto: Jan Ehlers

apéro Café & Tagesbar

Wo: Schulstraße 6, Innenstadt

Warum: Seit 2010 betreibt der erfahrene und stadtbekannte Gastronom Steffen Jung das „apéro“. Mit selbst gebackenen Kuchen und frisch und frei kreiertem „healthy food“ (unter anderem köstliche Salate!) lockt es Jung und Älter in Darmstadts schönstes Shopping-Meilchen unweit des Ludwigsplatzes. Wechselnde Ausstellungen und die Möglichkeit, es außerhalb der regulären Öffnungszeiten für private Veranstaltungen zu reservieren, machen das „apéro“ zu mehr als einem Seitenstraßen-Insidertipp.

Outdoor-Programm: Ein Hauch von High Society mitten in Darmstadt: Als Café/Tagesbar lädt das „apéro“ mit Kaffeevariationen und stilvollen Softdrinks sowie ausgesuchten Weinen zum Verweilen ein. Auf stilsicher bunt lackierten Stühlen und Parkflair verbreitenden Bänken kann bei einem Cappuccino oder einem Aperol Spritz schnell das Gefühl von High-Class-Kurzurlaub aufkommen – da stören auch die ab und an vorbei huschenden Passanten nicht.

Der ausgeschenkte Kaffee: … kommt aus der Familienrösterei Wacker’s Kaffee aus Frankfurt am Main, auch koffeinfrei und/oder mit laktosefreier Milch/Sojamilch.

Kostenpunkt: Espresso: 2 € (doppelt: 3 €); Kaffee: 2,30 €; Cappuccino 2,80 € (jar)

 

Foto: Jan Ehlers

Café Bellevue

Wo: Eckhardtstraße 26, Martinsviertel

Warum: Das „Belle“ – für manchen „die linke Herzkammer des Martinsviertels“ – wird seit 1979 von einem Kollektiv betrieben, ist also ein von der Belegschaft gemeinsam geführtes Unternehmen. Der alternative Treffpunkt im Viertel strahlt – abseits von Omi-Cafés und Bierkneipen – Entspanntheit und Weltoffenheit aus. Hier lebt man und lässt leben, jeden nach seiner Façon. Neben Frühstück (auch glutenfreies Müsli, knackfrische Croissants, vegane Aufstriche) werden mittags überwiegend vegetarische Gerichte und Salate angeboten. Abends (im Sommer bis 23 Uhr) trifft man sich auf Vino oder Bier.

Outdoor-Programm: Vor schönen Spitzbogenfenstern unter der mächtigen Markise sitzt man vor Sonne und Regen geschützt. Auf der einen Seite: urbane Straßenatmosphäre, auf der anderen: eingemuckelt von hohem Flieder und Bäumen, „voll im Grünen“.

Der ausgeschenkte Kaffee: Mathildakaffee, biologisch angebaut und fair gehandelt, wird über den Weltladen Darmstadt bezogen.

Kostenpunkt: Espresso: 2 € (doppelt: 3 €); Kaffee: 2,20 € (klein) / 2,40 € (groß); Cappuccino 2,90 € (klein) / 3,50 € (groß) (ct)

 

Foto: Jan Ehlers

Café Fräulein Mondschein

Wo: Wilhelminenstraße 17 a, Innenstadt

Warum: Vor gut drei Jahren hat in der (nicht unbedingt für ihr entspanntes Flair bekannten) Wilhelminenstraße heimlich, still und leise ein Kleinod für die Shopping-Pause eröffnet: das Café Fräulein Mondschein. Perfekt zum Runterkommen oder Batterien-Aufladen mit Kuchen, Suppen – und natürlich Kaffee.

Outdoor-Programm: Die Wenigsten wissen, dass man hier nicht nur an den Tischen vor dem Laden, sondern noch viel schöner im Hinterhof draußen sitzen kann! Wenn man dort die Geräuschkulisse ausblendet oder sich Zaz, Edith Piaf und Manu Chao auf die Ohren packt, fühlt man sich fast ein bisschen wie in einer Seitenstraße von Paris.

Der ausgeschenkte Kaffee: Es gibt eine Arabica-Röstung von Mohrbacher Kaffee aus Ludwigshafen sowie eine Robusta-Röstung von Helder & Leeuwen aus Mannheim.

Kostenpunkt: Espresso 1,90 €; Kaffee 2,30 €; Cappuccino 2,60 € (klein) / 3,90 € (groß) (lm)

 

Foto: Jan Ehlers

Schuknecht

Wo: Schuknechtstraße 1, Martinsviertel (kurz vorm Herrngarten)

Warum: Nachdem die Lokalität am Schlossgartenplatz in den letzten Jahren schon durch verschiedene Hände ging, etabliert sich dort nun das Bar/Bistro/Café Schuknecht. Der selbst gebackene Kuchen, der Kaffee aus Darmstädter Röstung, die hauseigenen Mittagsgerichte und Frühstücke („Tunkebrot“! Avocado-Speck-Brot!) sind ein guter Start ins Frühjahr.

Outdoor-Programm: Mit Blick auf imposante Platanen lassen sich bei einem Mittagspausen-Kaffee oder einem Feierabend-Bierchen die verschiedenen Baustile der umliegenden Gebäude bewundern: von Klinker über Fachwerk bis modern. Die Sankt-Elisabeth-Kirche, die hinter den Dächern hervorragt, ist hierbei noch die Kir(s)che auf der selbst gemachten Sahnetorte. Da werden die Motorengeräusche der vorbeifahrenden Autos fast zur Hintergrundmusik. Für Spürnasen: Das „t“ im Schuknecht-Logo ist eine umgedrehte „1“ – wer das einmal weiß, wird die Adresse des Cafés nie wieder vergessen.

Der ausgeschenkte Kaffee: … stammt aus der hauseigenen Röstung des Vinocentral aus Darmstadt.

Kostenpunkt: Espresso 1,90 € (klein) / 2,80 € (groß); Kaffee: 1,90 €; Cappuccino 2,30 € (klein) / 3,40 € (groß) (jug)

 

Foto: Jan Ehlers

Woog – Café | Essen | Bar

Wo: Beckstraße 44, Woogsviertel

Warum: „Das Woog“ hat sich mittlerweile zum Rund-um-die-Uhr-Liebling vieler Darmstädter entwickelt. Wo früher ein schnödes DLRG-Vereinsheim hauste, kann man heute gepflegt schlemmen, Weinschorle schlürfen – und natürlich auch Kaffee trinken.

Outdoor-Programm: Geht es noch besser? Von der Holzterrasse direkt am Darmstädter Badesee No. 1 kann man aus unmittelbarer Nähe die Sonnenanbeter, Turmspringer und Schwimmer im Woog beobachten, sich einen gepflegten Sonnenbrand auf der Nase einfangen und einfach echtes Urlaubsflair genießen. Geheimtipp: Den Frühstückskaffee ab und zu vom eigenen Balkon auf die Terrasse des Woog verlegen. Geht ab 8 Uhr morgens und sorgt für einen phänomenalen Start in den Tag!

Der ausgeschenkte Kaffee: Der Espresso kommt von Ibis aus Neapel, der Kaffee ist Biancaffe aus Italien.

Kostenpunkt: Espresso 1,90 €; Kaffee 2,40 € (klein) / 3,40 € (groß); Cappuccino 2,90 € (lm)

 

Foto: Jan Ehlers

Zerrotanta (080)

Wo: Elisabethenstraße 21, Innenstadt

Warum: Diese minimalistisch, aber nicht kühl eingerichtete Cafébar ist (auch) Treffpunkt der italienischen Community. Die Familie von Betreiber Pasquale Lozito stammt aus der süditalienischen Stadt Fasano, Telefon-Vorwahl: 080 – auf Italienisch: zerottanta. Hier lebt die südländische Kaffee-Kultur: Morgens schnell einen Espresso und ein Cornetto (gefüllt mit Vanille-, mit Schokocreme oder Aprikosenmarmelade) im Stehen (ab Mai: auch italienisches Frühstück) … und dann ab zur Arbeit! Mittags ein Focaccia oder Panini. Abends einen Antipasti-Teller, eine Bruscetta oder Taralli (apulisches Weizengebäck mit Fenchel oder Pepperoni) zum Glas Wein oder Gin, Wodka, Grappa, Martini.

Outdoor-Programm: Hier sitzt man auf wetterfesten Design-Stühlen, schaut den innerstädtischen Flaneuren beim Flanieren zu, genießt den Kaffee, lässt die Seele baumeln, sinniert. La vita è bella!

Der ausgeschenkte Kaffee: Espresso (hauseigene Arabica-Robusta-Mischung) und Kaffee stammen von der Rösterei Gaumen Freuden in Eußerthal/Pfalz.

Kostenpunkt: Espresso 2 € (doppelt: 3,30 €); Kaffee 2,50 € (doppelt: 3,50 €); Cappuccino 2,90 € (doppelt: 4,20 €) (ct)