Foto: Lena Rossmann

Der Winter naht mit seinen Schneeschuhen. Wobei ich enttäuscht war, dass die Dinger gar keinen anderen, schönen, eigen-bezeichneten Ausdruck besitzen. Ich meine diese tennisschlägerartigen Teile, deren Erfindung tausende von Jahren zurückliegt.

Andernorts hier im Heft wird dargelegt, was man jetzt – wo es abends so kalt ist – drinnen alles treiben könnte. Ich enthalte mich diesbezüglich, denn wer möchte schon Ausgehtipps von Leuten bekommen, die statistisch dem Tod näher sind als der Geburt, dachte mir aber: Wozu gibt es denn Sportvereine?!

Gebe ich in der Suchmaschine „Sportvereine in Darmstadt“ ein, so erscheint zuallererst ein Enthaarungs-Studio. Was das mit Sport zu tun hat, ist mir bislang allerdings entgangen! Zupfen die um die Wette? Zählen Epilistinnen dort deine Haare in der Wachsmasse oder dem Zuckerzeug, und wer die meisten darin hinterlassen hat, gewinnt ein Rosetten-Bleaching? Aber scrollt man weiter, so findet sich unten doch eine stattliche Anzahl von Sportstätten, in denen man des Winters mit Gleichgesinnten der Kälte trotzen kann. Du könntest tanzen gehen, wie die Grinsebacke aus dem Frankfurter „Tatort“ es tat, Volleyballspielen wie jeder von uns im Sportunterricht der Mittelstufe, oder in der Oberliga rumstoßen im Billardclub. Halt, letzteres beginnt bereits um 16 Uhr, das ist noch keine Abendveranstaltung, und zudem hat die diesjährige Ligarunde bereits begonnen.

Sowieso interessanter erscheint es mir, sich beim Deutschen Unterwasser-Club anzumelden und die Donnerstagabende abwechselnd mit Flossenschwimmen und Unterwasser-Rugby zu verbringen. Dienstags geht’s zum Seniorenboxen bei den 46ern, mittwochs zum Badminton in der Sporthalle im Bürgerpark und auf jeden Fall muss ich noch in der schönen Böllenfalltorhalle Headis ausprobieren und mir die Rübe an der Tischtennisplattenkante aufschlagen. Ganz abgesehen von den vielen ungenannten Ballsportarten, welche man in der Halle betreibt, gäbe es zudem in dieser Stadt reichlich Möglichkeiten, sich in den Keikogi zu werfen und Karate, Hapkido oder Ju-Jutsu zu betreiben – um nur einige dieser Verteidigungskünste zu nennen. Gerne hätte ich auch auf Termine der Laienspielgruppe der Rot/Weißen aufmerksam gemacht, doch deren Aktivitäten ruhen momentan. Allgemein sei darauf hingewiesen, dass Ihr beim Gros dieser Sportarten über einen Euch schier endlos vorkommenden Zeitraum keinen Zugriff auf Euer Handy haben werdet.

Abschließend noch unabdingbar die beiden Vorschläge der Rechtschreibprüfung bezüglich den eingangs angesprochenen Epilistinnen. Die Vorschläge lauteten: Existenzialistinnen und Epileptikerinnen.