Grafik: Rocky Beach Studio
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Kein Darmstädter Medium informiert so umfassend über den SV Darmstadt 98 wie das P. Aber weil das Bessere der Feind des Guten ist, muss ein Magazin nicht nur die Gegenwart abbilden, sondern seinen Lesern auch Wegweisung für die Zukunft bieten. Deswegen gibt es exklusiv im P die „Lilien“-Jahresvorschau 2012.

Januar: Das Trainingslager fand wieder mal in der Türkei statt. Cem Islamoglu wurde bei der Ankunft von 150.000 Landsleuten gefeiert. P-Chefredakteur Cem (!) Tevetoglu grüßte zweisprachig per Videobotschaft aus Darmstadt. Beim ersten Training der Darmstädter brannten tausende türkische Fans vor Begeisterung drei Stunden lang Pyrotechnik ab, „Lilien“-Präsident Hans Kessler verhängte gegen alle 98 Jahre Stadionverbot am Böllenfalltor.

Februar: Hessenpokalspiel bei Kickers Offenbach. Der Darmstädter Polizeichef Bernd Denninger verfügt, dass jeder der mitreisenden 2.000 „Lilien“-Fans jeweils einen Beamten zur Seite gestellt bekommt. Präsident Kessler spricht später von einem „rundum gelungenen Fußballfest“. Der spielerische Langweiler endet nach 120 Minuten torlos, das Elfmeterschießen gewinnt Darmstadt.

März: Der nur etwa 1,40 Meter große Sascha Amstätter fällt während des Trainings unbemerkt in eines der mittlerweile kraterähnlichen Löcher auf dem Waldsportplatz.

April: Beim Spiel in Chemnitz kommt heraus, dass sämtliche rechte Chemnitzer Fans V-Leute des Verfassungsschutzes sind. Die Partie wird deswegen 2:0 für Darmstadt gewertet. Amstätter fehlt beim Spiel, er konnte sich bisher nicht aus dem Krater befreien. Wird im Laufe der darauf folgenden Woche dann von Marko Kopilas herausgezogen.

Mai: Die „Lilien“ schaffen nach einem 3:0 gegen den VfB Stuttgart II souverän den Klassenverbleib. Kevin Wölk wird Mitglied der Darmstadt Ultras – und wechselt zu Kickers Offenbach.

Juni: OB Jochen Partsch ordnet sofortigen Stadionneubau an. Projektleiter Jürgen Müller wird nach einer Woche abgezogen, weil seine vielen Baustellenführungen die Arbeiter behindern. Interimsweise moderiert Stadionmoderator und Bauingenieur Peter Kunz solange das Projekt, bis in Darmstadt ein Fachmann gefunden wird.

Juli: Für die neue Saison werden nach und nach 26 neue Spieler verpflichtet, der Kader umfasst nun 45 Profis, inklusive sechs Torhütern. Yannick Stark kommt vom FSV Frankfurt zurück. Spieler, die nicht bleiben dürfen, werden wie immer ausnahmslos an Wormatia Worms weitergereicht.

August: Derby gegen Kickers Offenbach. Polizeichef Denninger verbietet Fahnen, Spruchbänder, Gesänge, Fanschals und Beifall. Präsident Hans Kessler freut sich auf ein „Fußballfest“. Das Spiel endet 0:0.

September: Hans Kessler tritt als „Lilien“-Präsident zurück, bei der Mitgliederversammlung kommt es zu Trauerszenen wie nach dem Tod von Kim Jong-il in Nordkorea.

Oktober: Das neue Stadion ist fertig. Peter Kunz macht schließlich auch die Abnahme. Zur Einweihung kommt Bayern München vorbei.

November: Die „Lilien“ stehen ohne Niederlage auf Rang eins der Tabelle. Trainer Kosta Runjaic sagt der „Frankfurter Rundschau“, dass es nur um den Aufstieg in die Zweite Liga gehen kann. Dem „Darmstädter Echo“ sagt er, dass er froh ist, wenn das Team wieder den Klassenverbleib schafft.

Dezember: Eintracht-Frankfurt-Vorstand Heribert Bruchhagen wird zum ersten Mal als Zuschauer am Böllenfalltor gesichtet.