Plattencover: From Lo-Fi To Disco!
Plattencover: From Lo-Fi To Disco!

Was haben Smokey Robinson, Ian MacKaye von Fugazi und das seit 2002 aktive Darmstädter Independent-Duo Woog Riots gemeinsam? Genau! All diese Musiker sind an irgendeinem Punkt ihrer Karriere Manager eines Plattenlabels geworden. Während die ersten beiden fleißig bei Motown und Dischord Records zu Werke gingen, haben die beiden „Woogies“ Silvana Battisti und Marc Herbert jüngst „From Lo-Fi To Disco!“ aus der Taufe gehoben. Wieso, weshalb, warum? Unser Labelportrait verrät es.

Woher stammt der Labelname?

Silvana: „From Lo-Fi To Disco!“ lautete ein Zitat über den musikalischen Werdegang unserer Band. Das wurde erst zu unserem Motto, dann zum Labelnamen – und ganz am Ende haben wir auch noch den Song geschrieben, der das gleichnamige Album eröffnet.

Marc: Es gibt ja nicht so viele Labels mit eigenem Jingle. [Mir würde da noch Creation Records aus London einfallen, die die Band The Creation 1994 zum Schreiben des Songs „Creation“ brachten, so dass sie „Creation by Creation for Creation“ veröffentlichen konnten, Anm. d. Red.]
Seit wann existiert das Label und warum wurde es gegründet?

M: Das Label existiert seit Anfang 2013, es wurde anlässlich der Veröffentlichung des besagten vierten Woog-Riots-Albums gegründet. Wir haben von unserem ehemaligen Labelchef Alfred Hilsberg [der die wegweisenden Labels „ZickZack“ und „What’s So Funny About…“ gründete und als Journalist den Genrenamen „Neue Deutsche Welle“ eingeführt hat] alles Wichtige übers Plattenmachen gelernt und wollten es nun auch anwenden.

Wie viele Releases gibt es?

M + S: Wir haben seit 2013 zwei neue Tonträger veröffentlicht, das besagte Woog-Riots-Album und jetzt ganz aktuell die CD „Elektronische Musik“ der Hamburger Umherschweifenden Produzenten [um den ebenso umherschweifenden wie umtriebigen Sänger Knarf Rellöm]. Dazu kommt der Backkatalog der Woog Riots, also die ersten drei Alben von 2006, 2008 und 2012, die wir uns von unserem alten Label „What’s So Funny About…“ zurückgeholt haben.

In welchen Auflagen sind die Releases erschienen?

S: Das ist unterschiedlich. Es sind so im Schnitt 300 Stück, die in die Läden kommen, dazu die digitalen Formate.

In welchen Formaten wird veröffentlicht und warum?

M: CD, Vinyl und digital. Unser Herz hängt am Vinyl …

S: … weil da das Artwork besser zur Geltung kommt.

M: Vinyl plus beiliegender Downloadcode ist ja ’ne Superlösung!

S: CDs machen wir nur für Leute, die keine Plattenspieler haben!

Welche Platte der Musikgeschichte hättet Ihr am liebsten veröffentlicht?

M + S: „The Velvet Underground & Nico“ – bei Erscheinen ein Flop, dann wurde das Album nach und nach ein Evergreen. Außerdem hätten wir gern mit Andy Warhol zusammengearbeitet [der die Platte produziert und das ikonische Cover designt hat].

Was ist der Labelbestseller?

M + S: „From Lo-Fi To Disco!“ von den Woog Riots.

Wer ist Euer Lieblingskünstler auf dem eigenen Label?

M + S: Umherschweifende Produzenten.

Und wer sind Eure Lieblingskünstler allgemein?

S: Ich war gerade bei Kraftwerk in Karlsruhe. Und abgesehen davon sind es aktuell Sylvan Esso und Guided By Voices.

M: The Clean aus Neuseeland.

Was ist die Zukunftsperspektive für das Label?

S: Viele tolle Platten rausbringen, zum Beispiel demnächst das Album von Modesty Blaise aus Bristol!

 

www.lofitodisco.com