Herrngartencafé
Sie könnte das Herrngartencafé, dieses architektonisch-gastronomische Kleinod in Darmstadts grünem Wohnzimmer, endgültig wach küssen: Christel Pacher. Die 55-jährige Darmstädterin ist erfahren genug, sie wirkte bereits im Restaurant „Ring“ am Donnersbergring, im Lagerhaus an der Kasinostraße, in Schubeck’s Check Inn in Egelsbach, im Einsiedel und Krü. Außerdem hat die neue Geschäftsführerin ein klares Konzept: „Einfache, aber gute Küche … entspannte, freundliche Atmosphäre … den ganzen Tag für alle Darmstädter geöffnet – auch bei schlechtem Wetter.“ Zwar werden auch in Zukunft Hochzeiten oder Firmenevents im gläsernen Halbrondell gefeiert. Der Fokus liegt künftig aber darauf, das Herrngartencafé zum Treffpunkt für alle zu machen. Ab 14. Oktober geht’s los. Täglich (außer montags) ist ab 11 bis etwa 22 Uhr geöffnet. Kaffeespezialitäten werden angeboten, klaro – Frühstück allerdings nicht. Dafür stehen durchgehend vier bis fünf frisch gekochte Gerichte wie Suppe, Salat, Eintopf, geröstete Sandwiches auf der Karte mit dem neuen Herrngartencafé-Logo. Abends, draußen am Lagerfeuer im Biergarten, kann’s auch mal ein Chili con Carne oder Gulasch im Schälchen auf die Hand geben. Draußen wie drinnen: Bierchen, Glas Wein oder Longdrink – und einfach den Panoramablick ins Grüne genießen. Im Herbst, Winter, Frühjahr und Sommer! Endlich! (ct)
Im Herrngarten, Innenstadt | www.herrngarten.cafe
Kreissaal
Nicht nur die legendäre „Rinne“ am Frankenstein macht Darmstadt und Umgebung zu einem unterschätzten Mekka für Radsportler – in unserer nicht gerade für ihre grenzenlose Fahrradfreundlichkeit bekannten Stadt begegnen einem überraschend viele Mountainbike- und Rennrad-Jünger. Und diese haben ihre Anlaufstellen, klar: Bike-Shops gibt es in Darmstadt gar nicht so wenige. Aber sich vernetzen, Wissen austauschen und vielleicht sogar neue Sportsfreunde finden – das findet momentan hauptsächlich übers Netz statt. Kajetan Matyja will das ändern: In der Saalbaustraße hat er vor wenigen Wochen einen Ort des Austauschs für Radfans geschaffen. Natürlich kann man im „Kreissaal“ auch Fahrräder (von hochwertigen Sporträdern bis zu Lastenrädern ist alles dabei) und Bike-Equipment kaufen, sein Rad zur Reparatur abgeben oder sich ausgiebig beraten lassen. Man kann aber auch einfach mal auf einen Plausch und einen Kaffee vorbeikommen. Zubereitet wird der von Kajetan in seinem hellen, reduziert, aber gefällig eingerichteten Laden mit Profi-Ausstattung vom „Ferrarese“ um die Ecke. Der Radliebhaber freut sich auf Fachsimpler und Schrauberexperten genauso wie auf solche, die das Fahrrad ganz neu für sich entdeckt haben. (lm)
Saalbaustraße 42, Innenstadt | www.kreissaal-darmstadt.de
Maximilian Schubert Uhrmacherei
Ursprünglich wollte Maximilian Schubert zur See fahren. Er studierte Schiffsbau, fand seine Berufung letztendlich in weit diffizilerer Mechanik und arbeitet seit mehr als 20 Jahren an und mit kleinsten Zahnrädern, Federn und Ziffernblättern. Nach 16 Jahren in Zwingenberg ist der erfahrene Uhrmacher kürzlich mit seiner gläsernen Werkstatt an den schmucken Stadtkirchplatz gezogen. „Ich habe einfach einen Tapetenwechsel gebraucht.“ Seine Expertise und sein Geschick sind sehr gefragt. Viele große Hersteller bieten die historisch akkurate Restauration und Reparatur ihrer Produkte gar nicht an. Kürzlich landete so auch „die teuerste Stahluhr der Welt“, eine „Nautilus“ von Patek Philippe, auf Schuberts Werkbank. Dessen Credo: Bei der Restauration soll der wesentliche, authentische Charakter des Zeitmessers nicht verfälscht werden. Etwa durch den Rückgriff auf moderne Ersatzteile. Spannende Einblicke in seine diffizile Tätigkeit gewährt nicht nur die große Glasfront der Werkstatt, sondern auch die Webseite des Uhrmachers. Kunstvoll werden hier Präzisionswerkzeuge in Szene gesetzt. Mit hochwertigen Fotografien und anschaulichen Texten lässt Schubert Euch in die Welt seines Handwerks eintauchen. (mn)
An der Stadtkirche 5, Innenstadt | www.schubertuhren.de
Streusel & Olive
Was haben Österreicher und Italiener gemeinsam? Die Gemütlichkeit. Sie nehmen sich Zeit für Genuss – ob Sachertorte oder Pasta alla Mamma. Und genau dieses Lebensgefühl will Sandro Sadeghi-Bami seinen Gästen im schon Ende März eröffneten und nun eingegroovten Café-Restaurant „Streusel & Olive“ (ehemaliges Café Tierbrunnen) vermitteln: Dem Darmstädter mit italienischen und iranischen Wurzeln, der nach drei Jahren in Wien in seine Heimat zurückgekehrt ist, geht es darum, Essen wertzuschätzen. Zubereitet werden die Gerichte von seiner Mutter und seiner Schwiegermutter – immer frisch und wenn möglich aus regionalen Zutaten. „Bei uns gibt es keine Vor-Vorbereitung“, erklärt der sympathische 30-Jährige, „wenn Du bei uns eine Pasta mit Gemüse bestellst, dann wird die Zucchini erst geschnippelt, wenn die Bestellung in der Küche eingeht.“ Deshalb wartet man manchmal vielleicht etwas länger auf sein Essen – bekommt dafür aber einen Teller voller Liebe auf den Tisch. Oder eine Tasse hochwertigen Kaffee von „Dal18“ zum selbst gebackenen Kuchen. Eine echte Bereicherung zwischen Woogs- und Paulusviertel – ob zum Abendessen oder am Wochenende auch zum Frühstück, Mittagessen oder für Kaffee & Kuchen! Montag ist Ruhetag. (lm)
Mathildenstraße 58, Paulusviertel | www.streuselundolive.de
Plantyful Vegan Takeaway Café
Wow, so ein langer Name! Ist der jedoch erst entschlüsselt, dann wird ziemlich schnell alles klar. Hier die Kurzversion: Die Griesheimer Goldschmiedin Dagmar Schneble (die am liebsten „Anna“ genannt werden möchte) hat schon immer gern gekocht. Seit 10. September ist sie neue, kreative Mitgestalterin im Shop-in-Shop-Projekt von Petra Kalbfuss in der Bessunger Straße. Bisher gab es dort Blumen und CDs zu kaufen. Jetzt kann man sich im Mittelteil des Ladens – dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr – auch eindecken mit „raw cakes“ (Kuchen aus rohen, also nicht gebackenen Zutaten, die meist auf Mandel- und Dattelbasis entstehen und um Nüsse, Karotten, Beeren und so weiter ergänzt werden) oder mit veganen Bowls (formerly known as „gemischte Rohkostsalate“). Auch Smoothies gibt es und – jahreszeitenabhängig – selbst gemachtes Eis. Alles wird wahlweise in schönen Keramikschalen („to stay“) oder biologisch abbaubaren Gefäßen („to go“) serviert. Ein kleiner Tresen und zwei Stehtische laden außerdem dazu ein, zwischen Blumen und Musik auf einen „Franco“-Biokaffee (oder einen Tee) zu verweilen. (kgb)
Bessunger Straße 54 (im Blumen-und-CD-Studio Petra Kalbfuss), Bessungen | www.plantyful.de
Tigers Pizza & Ice Cream
Timo Götz ist ein abenteuerlustiger Überzeugungstäter. Nistet sich eine Idee in seinem Kopf ein, wird sie auch umgesetzt – früher oder später. Das kann ein ziemlich geheimer Technoschuppen in der Darmstädter Weststadt sein. Oder Social-Media-Beratung für örtliche Gastronomen. Oder er konzipiert einen retro-stylo Pizza- und Eiscreme-Laden vom Logo über den Steinofen bis zum Interieur – und eröffnet ihn dann in einem ehemaligen Fahrradladen im äußersten Südwesten Griesheims. Also echt in der Peripherie. Obwohl man eine solche Pizzeria optisch wie gastronomisch eher in Berlin-Prenzlberg oder im Hamburger Schanzenviertel erwarten würde. Aber warum nicht Griesheim?! Seit Mitte September öffnet und schließt sich die automatische Glasschiebetür von Tigers Pizza & Ice Cream. Die riesigen Pizzen (Durchmesser: mindestens 33 Zentimeter) werden in einem original Steinofen von Forni Magliano, der aus dem süditalienischen Quadrivio bei Neapel importiert wurde, in zwei Minuten bei 450 Grad Celsius kross gebacken. Darauf: „San Marzano“-Tomatensoße und alle möglichen Beläge, auf Wunsch auch Büffelmozzarella. Dazu: köstliche sizilianische Limo oder einen Bitterino – und bald auch Eis. Buono Hüftgoldo! (ct)
Oberndorferstraße 87, Griesheim | www.facebook.com/tigersfood
Weitere Neuigkeiten aus Darmstadts Gastronomie und Einzelhandel:
Hoch die Tassen! Die legere Weinmesse von Bernds Weinquelle gastiert am Samstag, 02. November, ab 16 Uhr erstmals im Cafè 221qm. Am Start sind Gastwinzer aus Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland, über 100 Weine können verkostet werden. Von 22 bis 24 Uhr gibt es zudem Cocktails und von Vinyl aufgelegte Musik. Eintritt: 15 Euro. (ct)
Das Collins in der Mauerstraße 6 hat einen würdigen Nachfolger gefunden. Aktuell wird noch renoviert, Mitte/Ende Oktober soll Ox – casual fine dining Eröffnung feiern. Im vorderen Bereich: Feinkostladen und Bar (mit Tapas wie Jahrgangs-Sardinen, Pata-Negra-Schinken, fermentiertem Gemüse, Oliven, schwarzen Walnüssen, hausgemachten Limonaden und Cocktails). Im hinteren Teil: Restaurant mit 3- oder 4- oder 5-Gänge-Menü und „à la carte“. Der Darmstädter David Rink (Oxalis – Feinkost, Eventcatering, Kochkurse) ist voller Elan und Vorfreude auf seine „sehr moderne Küche mit spanisch-französischem Einschlag, bisschen verspielt, viel saisonales Gemüse und Kräuter“. Nach verschiedenen Stationen als Koch – Schlosshotel Münchhausen, Backmulde in Ladenburg, ein Jahr in Australien, dann als Sous-Chef im Hamburger Trüffelschwein mit einem erkochten Michelin-Stern sowie 16 Gault-Millau-Punkten – eröffnet David Rink nun endlich sein erstes eigenes Restaurant. (ct)
10 Jahre Rock’n’Roll-Friseurhandwerk: Edwards Scissorshands in der Schulstraße 9 feiert am Samstag, 12. Oktober, von 10 bis 17 Uhr sein Dekaden-Jubiläum. Pro Jahr gibt’s einen Euro Rabatt auf jeden Haarschnitt – und natürlich spielen die Barbers. Die begannen ihre Karriere übrigens im Schaufenster von Edwards Scissorshands, damals noch in der Ernst-Ludwig-Straße. (ct)
„Was ist bloß mit Bessungen los?“, fragen wir uns so langsam angesichts von aktuell gleich drei Geschäftsaufgaben. Da wäre zum einen die Feinkosterie in der Moltkestraße. Sie wird zum 26. Oktober schließen. Der Grund: Jens Zahnweh, der das Feinkostgeschäft nebenberuflich betreibt, kann den zeitlichen Aufwand nicht mehr stemmen. Leider! (jb)
Good news hingegen aus dem Martinsviertel: Mitte Oktober wird Gottfried Pacher in den Räumen des ehemaligen „ab+zu“ im Klinkerturmgebäude an der Dieburger Straße/Ecke Spessartring Gottfrieds Kochschule eröffnen. Auf 100 Quadratmetern mit Kochinsel im Zentrum, einem langen und einem runden Tisch bietet der erfahrene, aus Graz stammende Koch (Schubeck’s, Check Inn, Ring, Lagerhaus, Einsiedel, das Krü) dann mittwochs sowie sonntags 3-Gänge-Kochkurse an. Donnerstags, freitags und samstags bittet der 66-jährige Wahl-Heiner abends „zu Tisch“ und kocht live 4-Gänge-Menüs. Plätze müssen reserviert werden. (ct)
Der Gourmet Shop in der Bessunger Straße (vis-à-vis vom Blumenstudio Petra Kalbfuss) hat Mitte September zugemacht. Laut Besitzer Kari ist Bessungen „nicht mehr das, was es einmal war“ und er brauche „ein bisschen Pause“. Wer also künftig mediterrane Feinkost – oder einfach nur ein belegtes Brötchen und einen Kaffee zum Mitnehmen – sucht, der muss sich anderswo umtun. (kgb)
Good news hingegen aus dem Martinsviertel, die Zweite: Bereits seit April schwingt dort, im authentischen Asia-Imbiss Happy Wok in der Lauteschlägerstraße 3, ein neuer Koch aus China die Kochlöffel: Feng Dong Cao. Er bringt 20 Jahre Restauranterfahrung mit, stellt seine Currys selbst her, verfeinert sie mit speziellen Gewürzen und kombiniert sie mit Gemüse, Fisch oder Fleisch. Ohne Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker. Very special, very delicious! (ct)
Abtauchen in die Welt der kreativen Dinge: Der nächste Kreativmarkt des Vereins Frauen Kreativ Darmstadt lockt am Sonntag, 20. Oktober, von 10 bis 18 Uhr in die Halle der Bessunger Knabenschule. Angeboten werden fantasievolle Arbeiten aus verschiedensten Materialien: Hüte, Schmuck, Gefilztes, Stickarbeiten, Häkelarbeiten, Papierarbeiten, Glas, Malerei. Es gibt kleine Speisen, Kaffee und Kuchen. Der Eintritt ist frei. (ct)
Nach über neun Jahren möchte sich Lowbrow-Betreiber Marcus Bischoff beruflich umorientieren und sucht daher einen würdigen Nachfolger, der sein Herzblutprojekt – Darmstadts Rock-/Metal-/Punk-Szenebar – weiterführt: Das Lowbrow steht zum Verkauf und Bischoff will alles daran setzen, dass sowohl Stammkundschaft als auch Musikszene weiter ihre geliebte Bar heimsuchen können. Interesse geweckt? Dann meldet Euch direkt im Lowbrow oder schreibt an info@lowbrow-darmstadt.de! (ct)
Bessunger Schließung # 3: Die alteingesessene Metzgerei Kübler, die 2015 von der Familie Münster übernommen wurde, musste Ende August aus personellen und gesundheitlichen Gründen schließen. Ganz weg von der Bildfläche sind die Münsters aber noch nicht. Sohn Michael will künftig gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in der Lotto-Verkaufsstelle (in der Bessunger Straße 8) Frühstück sowie eine kleine Theke mit Wurst und Fleisch einrichten. (kgb)
Das Mezzo an der Frankfurter Straße hat Mitte August geschlossen. Der Betreiber von Die Sattlerei (Steak, Prime Beef und Burger im Reiterhof Kranichstein) übernimmt, ist aber bis voraussichtlich Anfang nächsten Jahres erst mal am Umbauen. Die Sattlerei bleibt bestehen. Das Konzept des neuen Restaurants in Darmstadt wird sich klar davon unterscheiden, ist aber noch streng geheim. (ct)
Darmstadt bekommt hoffentlich schon bald einen Umsonst- und Leihladen. Die Initiative Transition Town ist fleißig am Konzipieren und Planen, aktuell fehlt eigentlich nur noch eine geeignete Lokalität. Gesucht wird ein Raum von mindestens 35 bis 40 Quadratmeter Größe in einem Darmstädter Wohngebiet, möglichst mietfrei, da das Projekt spendenfinanziert ist und der Verein ehrenamtlich arbeitet. Ihr habt nen Tipp? Dann meldet Euch unter leihladen@transition-darmstadt.de. (ct)
Am 21. September hat Birgit Kasprzak die Weinbar Weinspirale im kleinen Zwiebelturm des Hundertwasserhauses eröffnet. Auf drei Ebenen und einer Terrasse mit Blick auf das spiralförmige Ensemble bietet sie hochwertige Weine von kleinen europäischen, familiengeführten Winzern zur Verkostung oder zum Mitnehmen an. Im behaglichen Vintageambiente gibt es auch Wein- und Käseverkostungen sowie Feiern und (Kultur-) Events. Dienstags bis sonntags von 17 bis 23 Uhr geöffnet. (ct)
Diese „Britische Woche“ hat nur vier Tage: Von Mittwoch, 02., bis Samstag, 05. Oktober, wird bei Whiskykoch in der Weinbergstraße 2 in Bessungen Selbige gefeiert – unter anderem mit hierzulande noch weniger bekannten Spezialitäten wie „Bangers and Masch“, „Toad in the Hole“ oder „Bubble and Squeak“. Try the very best of British kitchen! (ct)