Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

„Früher, da war noch was los in Darmstadt“, sagt Wolfgang Haselberger und meint damit die achtziger Jahre und alternative Diskos wie das Eledil, Lopo’s Werkstatt, das Café Kesselhaus, 603qm und die Krone. Heute gibt es für den 55-Jährigen nur noch zwei Orte, an denen man am Wochenende gut unterwegs sein kann: „Krone und Sumpf – da findet man mich. Entweder unter den Gästen oder auf der Bühne.“

Bekannt ist Wolfgang dem ein oder anderen Heiner wohl hauptsächlich wegen der Musik. Rhythmen, Bässe und Klänge haben ihn schon immer interessiert, bereits in der Schulzeit trommelte er lieber unter dem Pult herum, statt sich am Unterricht zu beteiligen. Mit 13 Jahren suchte er sich Leute, die ihm das Gitarrespielen beibrachten und entschied nach der neunten Klasse, dass er jetzt genug gelernt hätte. „Ich habe mich nie besonders für die Schule interessiert“, gesteht er. „Eigentlich war ich nach der vierten Klasse schon der Meinung, dass ich nicht mehr brauche als Rechnen und Schreiben.“ Mit dem Hauptschulabschluss sei er dann immer gut über die Runden gekommen – auch als zweifacher Familienvater. „Ich habe mich durchs Leben gejobbt, habe als Dachdecker, Heizungsbauer und Zimmermann gearbeitet und natürlich viel Musik gemacht.“ Sein Sprungbrett aus dem Elternhaus in Eberbach am Neckar – einem Ort, der laut Wolfgang zwar schön, aber langweilig ist – war der Zivildienst. Danach wohnte er in seinem Auto und mit seinem alten Schulfreund Stephan auf einem Bauernhof in Gernsheim.

1996 kam er nach Darmstadt. „Dort lebe ich noch heute, im Martinsviertel, und fühle mich sauwohl“. Sein Haus ist alt mit krummen, schiefen Wänden, in denen kein Dübel hält – für sein Handwerkerherz ein Greuel, aber: „Wohl fühle ich mich trotzdem, alte Häuser sind einfach schöner.“ In Darmstadt bot sich Wolfgang in den späten Neunzigern erstmals die Gelegenheit, in einer Band zu spielen, erzählt er. „Die haben aber nur gecovert, deswegen hatte ich nur kurze Zeit Spaß daran. Ich habe einfach zu viele eigene Ideen.“ Mandoline spielen beispielsweise. Das Instrument beherrscht er als „Mandoferno“ nach Meinung derer, die sich auskennen, virtuos. Oft ist er vor Publikum zu sehen, unter anderem im Sumpf. Die One-Man-Show sei durchaus sein Ding, sagt Wolfgang, trotzdem will er sich nach langer Pause demnächst mit seinem Schulfreund Dirk wieder als Band versuchen. „DWulf“ wird dann etwas ganz anderes spielen: „Wir wollen in Richtung Garage Metal gehen – die bekannteste Band in dieser Richtung sind The Hives.“ Wolfgang will dann singen und Gitarre spielen, so der Plan – „im Herbst ist es wohl so weit.“ Wir sind gespannt!