wrede für p._06-2008
Grafik: Rocky Beach Studio

Hallenfußball-Turniere brauch’ kein Mensch, und kritische Artikel darüber im Frühling eigentlich auch nicht. Aber wer weiß, was es nächsten Winter alles zu kolumnieren gibt. Außerdem, als ich dies schrieb, waren die Eindrücke noch frisch.

Du magst Hallenturniere? Warum? Weil da die Supertechniker so gut zur Geltung kommen? Weil’s mal was anderes ist? Ich will nichts anderes, als dass der Ball rollen möge – und zwar möglichst weit! Obacht, ich kritisiere den passiven Besuch von Fußballspielen! Ich bin doch nicht blöde und spreche mich gegen das Sporttreiben aus. Auch ich lege gerne jeden Gegner in jedweder Halle der Welt, zur Not vorsätzlich, zur Torsicherung um. Aber zuschauen?! Bin ich Handballfan, oder was?!

Es gibt doch kaum etwas Schöneres, als den roten Ball auf verschneitem Spielfeld hoppeln zu sehen. Und am Bölle wäre das möglich! Wer in die Halle gehen will, der besuche ein Rockkonzert. Zur Sportbetrachtung begebe ich mich in ein Stadion, was ruhig verschneit sein mag (es aber eh selten genug ist), und schau’ mir unglaubliche Fußballspiele an. Diese würden ja (auch ohne Rasenheizung) regulär betrieben, so der Platz vom Schnee befreit ward. Doch selbst dann ist oftmals von offizieller Seite kein Sport möglich, mit der Begründung, es sei zwar der Platz in bespielbarem Zustand, die Ränge jedoch seien aufgrund von Schnee und Eis für das Publikum nicht sicher genug. Da lach’ ich doch! Wenn mein Opa auf dem Weg ins Stadion noch nicht auf die Fresse gefallen ist, so tut er’s auch im Stadion nicht mehr! Schön an die Haltestange gelehnt betrachtet er das Spiel, und sollte er, so wie seine Mannschaft oft genug, ins Straucheln geraten, so sind wir anderen im Stadion da, um ihn zu stützen. Und das sollte auch unsere Pflicht sein! Das funktioniert auch noch, wenn mal nur 1.100 Zuschauer ins Böllenfalltorstadion kommen. Bis dahin ist immer einer in der Nähe.