Wie ein ausgeschnittener Schatten liegt es da: ein Spiel aus Hell und Dunkel, aus Fläche und Linie. Die Figuren und Zeichen sind nicht gemalt, nicht modelliert, sondern scheinen vielmehr herausgelöst, als hätte jemand sie mit ruhiger Hand herausgeschnitten. Die Referenz an Schnittmuster ist unübersehbar. Alles Unnötige wurde entfernt, das Übriggebliebene wirkt wie Essenz: Körper, vielleicht > mehr
Alle Artikel von Thomas Georg Blank
Sie stehen da wie solide Säulen – und scheinen doch jederzeit ins Wanken geraten zu können. Zehn Skulpturen von Tony Cragg haben sich in den Stadtraum eingeschrieben, aufrecht und wachsam, und doch in ständiger Bewegung begriffen. Was aus der Ferne wie massive, ruhende Formen wirkt, entfaltet sich beim Näherkommen als ein komplexes Spiel von Schichtungen, > mehr
Zwei Kreise, die zur Säule werden. Eine Form, die sich spiralförmig nach oben dreht, als hätte sich der Stein in Bewegung versetzt. Ein gotisches Element, transformiert in die dritte Dimension. Oder einfach eine vertikal aufgestellte Wolke, die im Stadtraum plötzlich für Irritation sorgt. Diese Skulptur ist vieles zugleich – ein Spiel aus Referenz und freier > mehr
Zwei schlanke Säulen ragen in die Höhe, streng und zurückhaltend in ihrer Form, doch voller Leben in ihrer Oberfläche. Auf jeweils 15 Reliefplatten entfaltet sich eine Erzählung – eine Momentaufnahme des Alltags, gegossen in Bronze. Menschen bei der Arbeit, Menschen in der Freizeit. Hände greifen nach Werkzeugen, stemmen, schweißen, hämmern. Ein paar Schritte weiter: Hände > mehr
Drei mächtige Betonringe greifen ineinander und winden sich empor, als hätten sie die Schwerkraft überwunden. Mit ihrer futuristischen Formensprache und der kompromisslosen Materialität erinnern sie gleichermaßen an die technische Euphorie der 1950er-Jahre wie an brutalistische Monumente aus einer längst vergangenen Ära. Dieses Werk ist ein Relikt seiner Zeit – und gleichzeitig zeitlos. Die ineinander verschlungenen > mehr
Ein knallrotes Moped schlängelt sich in dynamischen Kurven um eine Laterne – die Bewegung hochgradig lebendig und doch still wie die eingefrorene Szene aus einem Comic. Der Betrachter wird angezogen von dieser skulpturalen Achterbahnfahrt, die den Drang zur Geschwindigkeit, die Sehnsucht nach Unabhängigkeit in einem widersprüchlichen Moment der Fixierung einfängt. Statt auf einer Straße oder > mehr
Die Betrachtung von Kunst und Welt ist oft eine Frage der Perspektive. Selten lässt sich das so gut erleben wie bei dieser Brücke, die vom Darmstädter Architekturbüro „netzwerkarchitekten“ (zusammen mit den Nürnberger Tragwerksplanern „Tragraum“) entworfen und geplant wurde. Aus der Sicht eines Autofahrers wirkt sie wie eine mausgraue Struktur, die sich nahtlos in die Umgebung > mehr
Manche Kunstwerke sind erst dann komplett, wenn sie vom Publikum aktiviert werden. Im Fall dieser entfernt an Buchstaben erinnernden Betonformen handelt es sich um ein spezielles Publikum, denn die großformatige Skulptur ist gleichsam als Spielplatz für Kinder gedacht. Vielleicht hatte der Künstler die sich noch entwickelnde Sprachfähigkeit der kleinen Menschen im Kopf, als er am > mehr
Sanft ruhend auf einem Sockel und gerahmt vom steten Plätschern des Wassers ruht dieses aus Muschelkalk gefertigte Fabelwesen. Der Blick der Figur ist in eine unbestimmte Ferne gerichtet und es scheint sich recht wohl zu fühlen, umgeben von Wohngebäuden mitten im Stadtraum. Seltsam eigentlich, wenn man bedenkt, dass Einhörner im Allgemeinen als menschenscheue Wesen beschrieben > mehr
Zwei rechteckige Aussparungen, umrandet von seicht windschiefen, geometrischen Strukturen. Wie eine riesige, auf dem Erdboden platzierte Brille wirkt diese Skulptur, die umringt ist von Bäumen und anderen Natürlichkeiten. Und so wie eine Brille auch, kann dieses Werk als Sehhilfe verstanden werden. Sie umrahmt einen klaren Bereich und gibt dem Auge eine leicht verdauliche Menge dessen, > mehr